Rui Magalhaes von Quinta da Prelada kenne ich schon genauso lang wie Dirk Niepoort oder Fernando Coelho. Mit letzterem arbeitet er noch viel zusammen, um die Weine und Portweine zu verkaufen.
20 Y Portwein der Quinta da Prelada – vielleicht Schuld an meiner Portweinliebe
Rui macht (nicht nur nach meinem Empfinden) ganz tolle Portweine. Mein Lieblingsportwein ist der 20 Years Quinta da Prelada… hmh… ein Traum. Das ist übrigens auch einer der ersten, die ich überhaupt probieren durfte. Und vielleicht ist er damit auch „Schuld“ an meiner inzwischen größeren Liebe für Portwein.
Als wir uns kennenlernten, sprach Rui noch nicht so gut Englisch. Wir haben uns mehr mit Händen unterhalten. Inzwischen klappt die Kommunikation super. Und ich habe auch einige seiner Portweine bei uns im Shop.
Mein erstes Mal mit Rui
Auch mit Rui habe ich das berühmte „erste Mal“ erlebt. Denn 2010 war ich mal wieder im Douro-Tal unterwegs. Damals allein. Und er hat mich auf seine Quinta eingeladen. Wir haben uns im Dorf verabredet, so dass ich ihm dann mit meinem Auto folgen konnte. Mein lieber Schwan, war das eine (Ab-)Fahrt. Hätte mir das vorher jemand erklärt, wäre ich diesen Weg lieber zu Fuß gegangen, steil nach unten und quasi immer mit dem halben Rad am Abgrund. Inzwischen hat er die Straße machen lassen und meine Angst ist etwas minimaler geworden. Eigentlich ist es eine typische Weinbergstraße im Douro, aber sorry, ich bin als Norddeutsche absolute Flachländerin.
Und dann gabe es zusammen mit seiner Familie auch ein traditionelles Gericht, das Huhn in Essig-Blutreis „Galinha de Cabidela“ . Ich wagte einen Blick in den Kochtopf, wo dann auch noch Kopf und Füße an dem Huhn waren. Der Hunger war (fast) weg und das erste Glas Portwein (als Aperitif serviert) musste direkt aus dem Glas aufgefüllt werden. Das war mal sicher. Es war ein wunderschöner Tag mit Ruis Familie auf dem Weingut, den ich nicht nur wegen der sehr guten Portweine genossen habe.
Dank meines verdünnten Blutes mit sehr gutem, altem Portwein war ich die kurvige und enge Straße schneller wieder oben als gedacht. Ich habe mich noch gewundert, warum ich bei der Hinfahrt so einen schnellen Herzschlag hatte. Na ja, wir denken nicht darüber nach, wie viel Portwein und anderen Wein ich getrunken und wie wenig ich gegessen hatte.
Aber hier noch einige Fakten zu der Quinta da Prelada
Die Quinta da Prelada, das muss ich echt sagen, befindet sich in einer einzigartigen Umgebung. In Zahlen kann ich es beschreiben, aber eigentlich muss man sie sich anschauen, denn man hat einen ganz besonderen Blick über das Douro-Tal. Sie liegt am Hang in Vila Seca de Poiares, etwa 15 Kilometer von Peso da Régua. Gegründet wurde sie Anfang des 18. Jahrhunderts und ist seit fünf Generationen im Besitz der Familie Magalhães e Silva. Die Weinberge nehmen eine Gesamtfläche von 60 Hektar ein mit einer Höhe zwischen 250 und 450 Metern über dem Meeresspiegel. Die Reben der Weinberge sind derzeit durchschnittlich 30 Jahre alt.
Von den 50 Hektar Weinbergen in dieser Quinta gibt es noch 2 noch traditionelle Weinberge, 37 in Landungen und 11 in „Vinha ao Alto“. Auch Rui arbeitet mit den autochthonen Rebsorten der Region wie Touriga Franca, Tinta Róriz, Tinta Barroca, Sousão, Tinto Cão, Tinta Amarela und Touriga Nacional. Die weißen sind Malvasia Fina, Viosinho, Rabigato und Gouveio. Die Trauben sind zu 90 Prozent rote und zu 10 Prozent weiße Sorten. Heute wachsen die Reben aber in abgetrennten Parzellen und nicht wie früher wild durcheinander.