Schon seit vielen Jahren laufen wir immer am Glockenturm in Porto vorbei. Des Öfteren habe ich mir vorgenommen, mich diese steile Treppe endlich mal hoch zu quälen. Der Turm ist 75 Meter hoch, alles ist zu Fuß.
Irgendwie wusste ich auch, warum ich es so lang aufgeschoben habe, um den Clerigos Tower zu besteigen. Puuh, das war ganz schön anstrengend. Und ich war während unseres letzten Besuchs im Februar gleich zwei Mal oben. Warum?
Weil unser Kind es so toll fand, sich dort hoch zu drängeln. Er bettelte am nächsten Tag wieder darum. Nein, für ihn war es nicht die Aussicht (dazu ist er noch zu klein, um voll über die Brüstung zu schauen), es ist das Erlebnis, sich die Treppen hoch zu kämpfen, „eng geschmiegt“ an die Besucher, die uns entgegen kommen. Mein Mann meinte beim zweiten Mal gleich, dass er sich das nicht noch einmal antut. Er wartete unten und versuchte uns oben zu erspähen…
Sightseeing in Porto: Vor dem Erlebnis der Aussicht erst die Kirchenbesichtigung
Wer in Porto hoch hinaus will, zahlt 5 € Eintritt. Er wird dann einmal quer durch alle Ebenen der Kirsche geschleust, bevor man in den Turm kommt. Aber auch das lohnt sich.
Die Kirche und der Turm mitten im heutigen Porto wurden im 18. Jahrhundert von der Clerigos-Brüderschaft in Auftrag gegeben. Der Architekt war der Italiener Nicolai Nasoni. 1763 wurde der Glockenturm das erste Mal geöffnet. Bis heute zieht er Menschen aus der ganzen Welt an, um einen traumhaften Blick über die die Hafenstadt zu gewähren. Damals war der Turm ein Informationspunkt. Mit einem Feuer wurde damals die Mittagszeit verkündet. Und für die Boote galt er als Orientierung und strategischer Punkt für Kriege und Kämpfe.
Die barocke Kirche ist wie viele Kirchen in Porto sehr prunkvoll. Das Gold glänzt an vielen Ecken. Und man kann dort auch die Sammlung der Clerigos-Brüderschaft aus dem 18. Und 19. Jahrhundert sich anschauen. Dazu gehören neben einer Gemäldesammlung auch Möbel, Schmuck und Gewänder. Die Kirsche selbst wurde vor dem Turm erbaut und im Jahr 1749 fertiggestellt.
Mit etwas Beinkraft hoch hinaus – die Anstrengung im Clerigos-Tower wird belohnt
Die Treppen im Glockenturm von Porto sind anfangs noch etwas weiter und je höher man kommt, desto enger wird es in dem Gang. 225 bis 250 Stufen, so heißt es auf verschiedenen Seiten im Internet, muss man besteigen. Und diese sind teilweise unterschiedlich hoch, so dass doch etwas Vorsicht und Aufmerksamkeit geboten sind. Wenn man fast oben ist, kommt man an den ersten Glocken vorbei, die dem Turm den Namen gegeben haben.
Gruppenkuscheln mit Aussicht in Porto
Wer Angst vor menschlicher Nähe hat, ist dort nicht gut aufgehoben, denn gen Ende der Treppe drängelt man sich aneinander vorbei, wenn der eine hoch und der andere runter will. Der Gang ist so eng.
Auch auf der Plattform selbst kann man eigentlich nur nebeneinanderstehen und sich langsam voran arbeiten. Sich schneller als der Strom um die Plattform zu arbeiten, ist kaum möglich. Außer man will sein Kind im Auge behalten, dass zwischen den Beinen der vielen Touristen durchflitzt. Da musste ich dann doch drängeln, denn übersichtlich ist dort nichts. Und so schnell wie der Kleine oben war, wollte er wieder runter. Ich hatte noch nicht mal die schöne Aussicht von Porto genossen, geschweige denn einige tolle Fotos in Ruhe machen können.
Clerigos-Turm –Wahrzeichen der Stadt Porto
Ja, ich gebe es zu, von der Spitze des Glockenturms hat man einen fantastischen Blick über Porto, nach Vila Nova de Gaia und über den Fluss, der dann in den Atlantik fließt. Wirklich schön und jeden Tag anders (wir können es beweisen, denn wir waren zwei Tage hintereinander oben). An dem einen Tag spiegelt sich die Sonne im Douro und man versteht warum er der goldene Fluss genannt wird. An dem anderen Tag kann man den Nebel beobachten, der sich vom Atlantik am Fluss entlang in die Stadt und ins Tal arbeitet.
Der Clerigos-Turm ist auf jeden Fall ein Wahrzeichen Portos, ein Teil der dortigen Geschichte und natürlich einen Besuch wert.
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