Ob ein Portwein besser als Aperitif oder Digestif getrunken wird, bei dieser Fragen scheiden sich die Geister. Und wir meinen: Jeder so, wie er es am liebsten mag. Denn Portwein eignet sich wie auch andere stille Weine als Begleiter von verschiedenen Speisen. Und auch allein macht er eine gute Figur.
Portwein als Aperitif oder Digestif
Ich muss gestehen, dass wir einen guten Portwein wie zum Beispiel den Niepoort LBV 2012 auch gern so trinken. Am Wochenende spät nachmittags auf der Terrasse, wenn wir Besuch von Freunden oder der Familie haben oder einfach nur so, weil wir Port – egal ob Ruby Port oder einen LBV so gern mögen. Braucht man wirklich einen Grund, um Portwein zu trinken? Wir meinen nein. Aber wenn es sein muss, finden wir auch gern einen Grund zum genießen.
Die verschiedenen Sorten des Portweins
Um noch einmal darauf zurückzukommen… Portwein stammt nur aus einer Region, dem Douro-Tal. Nur wenn die Trauben dort angebaut und geerntet werden, dürfen sie für diese Spirituose genutzt werden.
Welcher Portwein eignet sich besser als Aperitif oder Digestif? Während Portwein früher als Magenöffner genutzt wurde, ist er heute während der gesamten Mahlzeit ein gern gesehener Gast. Um zu wissen, welcher Port zu welchem Essen passt, muss man die verschiedenen Sorten kennen. Hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung.
Die verschiedenen Portwein-Sorten
Crusted Port: wird wie Vintage Port nach wenigen Jahren aus dem großen Tank auf Flaschen gefüllt. Er ist ein Verschnitt aus mehreren Jahrgängen. Crusted Port wird nicht lang gelagert und kann sofort getrunken werden.
Vintage Port: ist der bekannteste aller Portweine. Er wird nur in besonders guten Jahren abgefüllt. Er stammt aus der Lese eines einzelnen Jahrgangs. Nach der Gärung und dem Aufspriten reifen sie zwei Jahre in einem großen Holzfass, bevor sie ungefiltert auf Flaschen abgefüllt werden.
Ruby Portwein: ist ein Portwein, der als Verschnitt aus unterschiedlichen Lagen und Jahrgängen (ähnlich wie eine Cuvée bei Stillweinen) in den Handel gebracht wird. Sie lagern nach der Gärung und dem Aufspriten für mindestens zwei Jahre in großen Eichen- und Stahlfässern.
Tawny Portwein lagert wie auch andere Portweine für zwei Jahre in einem großen Fass und wird dann in die sigenannten Pipas mit 550 Litern umgefüllt. Dort kann der Portwein besser „atmen“. Er verändert durch das Holt seine Farbe und seinen Geschmack. Vor der Abfüllung reift ein einfacher Twany etwa drei bis 6 Jahre, Standards etwa sechs bis sieben Jahre. Tawnys mit Angaben von 10, 20, 30 oder Jahren stammen von Spitzenweinen. In diesen Jahren gab es keinen Jahrgangsport. Tawnys sind trinkreif und sollten nicht zu lang gelagert werden.
White Port: ist Portwein, der aus weißen Trauben hergestellt word. Er kann sowohl trocken als auch süß ausgebaut werden. Und je älter der Portwein ist, um so goldener wird seine Farbe.
Pink Port: wird ähnlich wie Rosé gemacht. Die Haut der Trauben wird nicht gemaischt, sondern vorher entfernt.
Portwein als Aperitif oder Digestif
Neben Cocktail-Varianten aus weißem oder rotem Portwein wie dem schon sehr bekannten Portonic eignen sich junger Portwein wie der Ruby oder auch ein weißer oder pinkfarbener Port als Aperitif. Der likörige Charakter macht sie zum perfekten Appetitanreger. Die hellen Varianten werden eher im Sommer getrunken, während der Ruby Port gern auch in den dunkleren, kalten Jahreszeiten als Aperitif genutzt wird.
Ein trockener Portwein passt besonders zu leichten Speisen oder geräuchertem Fisch. Ein Tawny mit 10 Jahren (LBV) passt sehr gut zu scharf gebratenem Fleisch wie einem Grillsteak. Aber auch zur asiatischen Küche passen die älteren Tawnys.
Mit Dessert harmonieren Portweine besonders gut. Ob zu Käse oder dunkler Schokolade – hier passen besonders gut die älteren Portweine wie die Tawnys. Und je intensiver der Käse, um so älter kann auch der Port sein.
Ein Gläschen in Ehren
… darf niemand verwehren. Deshalb wird auch in Portugal gern nach dem Essen ein Portwein als Digestif getrunken. Und hier werden dann gern die besonderen Portweinspezialitäten auf den Tisch gestellt. Und manchmal auch mehr als eine Sorte, damit man etwas zum Probieren und Diskutieren hat.
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